Die WandeltuM-Geschichte von Kati handelt von der Entscheidung für die Landwirtschaft. Weg von der Arbeit mit Menschen, hin zur Arbeit in, und mit der Natur. Und hin zu sich selbst, mit dem Motto „einfach machen“.

Das ist die WandeltuM- Geschichte von Kati:
Jahrelang hatte sie irgendwas gesucht und wusste nicht genau was eigentlich. Als Erzieherin wusste Kati, sie macht einen guten Job, aber sie ging nicht glücklich nach Hause. Sie wusste nicht, womit sie den Tag füllen will, außer dass sie was mit ihren Händen machen will, irgendwie kreativ sein will. Dann wollte sie mal Goldschmiedin werden, dann Floristin, aber nichts davon hat sie so gefesselt, dass sie das dann wirklich gemacht hat.
„Ich selber war nicht wirklich existent“
Im sozialen Bereich hat Kati gut gearbeitet, aber sie selber war nicht wirklich existent. Sie hat funktioniert für andere und überhaupt nicht geschnallt, wer sie ist und was sie will. Aber eine Sehnsucht war schon lange da: Eigentlich wollte sie schon immer auf den Bauernhof. Nach der ersten Ausbildung machte sie dann FÖJ auf einem Schulbauernhof, was ihr supergut gefiel. Und da hat sie auch erfahren, dass man einfach eine Ausbildung als Landwirtin machen kann. Vorher dachte sie immer, da lebt man halt und wächst da so rein. Kati ist dann doch erst mal Erzieherin geworden und hat das Ganze irgendwie weitergemacht. Bis sie merkte, dass ihr die Stadt auf die Nerven ging und sie dachte: „Ich will irgendwie raus.“ Zwischendurch war sie in Island und hat da mit Schafen und insgesamt körperlich gearbeitet. Da merkte sie, dass sie das einfach wollte. Ställe ausmisten, wühlen und was machen und nicht über andere nachdenken, sondern sich selber spüren dabei und fluchen. Und „scheiße“ sagen so oft wie sie will, ohne dafür auf den Deckel zu kriegen. Und es war klar, dass sie irgendwie in diese Schlei- Gegend wollte, weil sie da das erste Mal so ein Gefühl von Heimat hatte. Dann stieß Kati auf den Gemüsehof, die einen Ausbildungsplatz frei hatten für einen Gemüsegärtner. Dort machte sie ein halbes Jahr Vorpraktikum -und wollte mehr. Sie wollte Trecker fahren. Sie fragte den Chef und er sagte „Jo“ und ist einfach weggegangen.
„Ich werde Landwirtin. Ich will das richtig und ich will das groß.“
Dann hat Kati ihren ersten Acker gepflügt, was ihr sehr viel Spaß gemacht hat. Sie war so stolz. Daraufhin hat der Chef sie mich immer mehr abgezogen für Arbeit auf dem Feld, und irgendwann traf sie die Entscheidung: „Ich werde Landwirtin. Ich will das richtig und ich will das groß.“ Sie machte die konventionelle Ausbildung, verkürzt auf 2 Jahre (weil sie schon eine andere Ausbildung hatte). Diese Ausbildung fand sie richtig gut und wollte das erste Mal nicht abbrechen. Da war Kati 25.
„Dieser Mann hat mir so viel zugetraut“
Ab dem Zeitpunkt hat sich ihr Leben geändert, bzw. dann hat sie einfach angefangen die Sachen wirklich zu machen die sie wollte. Wo sie früher immer dachte, „das kann ich doch nicht.“ Und jetzt hat sie einen Hund und Schafe, einen Bauwagen, einen Treckerführerschein, einen Anhängerführerschein und „ein geiles Leben“. Wenn dieser Mann nicht gewesen wäre, dann wäre sie jetzt keine Landwirtin. Der hat so viel in ihr gesehen, hat ihr so viel zugetraut und war fest davon überzeugt, dass sie das kann. Der entscheidende Moment war auf der einen Seite ihr Schritt dahin zu fragen und auf der anderen Seite seine Reaktion: „Mach einfach“. Das ist was, was sie begriffen hat. Und es hat sie viel Mut gekostet.
„Wenn du irgendwas willst, dann mach es! Egal was irgendwer sagt.“
Jetzt hat sie gecheckt wer sie ist. Sie hatte die Zeit sich aufzuräumen. Ihr Helfersyndrom an den Nagel zu hängen. Manchmal schwebt Kati über der Erde und verliert Bodenkontakt. Durch die Arbeit in und mit der Natur und die Ruhe wird sie geerdet. Kati mag auch den familiären Aspekt auf den eher kleineren Höfen. Und da auch zu sehen wie Familie auch sein kann. Diese Zugehörigkeit. Dann wieder stundenlang allein arbeiten. Und danach zu sehen was sie geschafft hat. Das Endziel sind Lebensmittel. Das ist so ein Kreis der sich geschlossen hat. Diese Sinnhaftigkeit ist ihr sehr wichtig. Ihre ganze Weltsicht hat sich geändert.
„Meine Hoffnung ist die Natur zu heilen- der Mensch ist kaputt“
Mehr Hoffnung liegt für sie in der Natur, die zu heilen, und nicht mehr das mit den Menschen zu tun. Der Mensch ist kaputt. Und es wird mehr. Menschen funktionieren gefangen in dem kranken System. Kati ist da ausgestiegen. Sie macht ihr Ding, auch wenn das auch mittlerweile einfach ihr Alltag ist.
„Nein, es ist kein Selbstfindungstrip- es ist mein Leben. Und ankommen muss ich vor allem bei mir selbst. Das ist doch wichtig.“
Sie wollte nie zurück. Nicht eine Sekunde. Nirgendswohin. Bereuen findet sie auch grundsätzlich völlig bescheuert. Wenn Kati einen Wunsch hat, muss sie dem nachgehen. Sie hat ein Bild von sich als 80Jährige, die sehr zufrieden irgendwo in der Zukunft sitzt und sagt: „Mach das, was hast du denn zu verlieren.“ Früher war Kati angstgesteuert und hat sich gar nichts getraut. Dann ging sie los, raus aus Vertrautem. Weil es sonst zu Ende ist und das will sie nicht. Manche Menschen sagen zu ihr: „Du musst mal ankommen, das ist so ein Selbstfindungstrip“, dann entgegnet sie: „Nein, es ist kein Selbstfindungstrip- es ist mein Leben. Und ankommen muss ich vor allem bei mir selbst. Das ist doch wichtig.“
Kati‘ s Beschreibung dazu, was Wandel für sie bedeutet:
Wandel bedeutet Veränderung, Veränderung braucht Mut. Nur der Mutige kann den bewussten Wandel vollziehen.
Vielen Dank liebe Kati für das Teilen Deiner Geschichte!
Wenn Du jetzt auch Lust bekommen hast Deine WandeltuM-Geschichte im Gespräch mit mir zu entdecken und zu teilen, dann kontaktiere mich hier.
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