Autor: Magdalena (Seite 1 von 2)

Was ist Liebe?

Gedankenspielchen über Hingabe, Besessenheit und Konstruktion.

„You are my sunshine“

Die wirkliche Liebe beginnt, wo keine Gegenliebe mehr erwartet wird.

Antoine de Saint-Exupery

Hingabe

Dieses warme besondere Gefühl für jemanden oder etwas. Eine Verbundenheit. So viele verschiedene Formen, Farben und Facetten. Von dem kleinen sanften Hauch der mal eben vorbeizieht, bis hin zum großen Sturm der Gefühle. Dinge die Du gern tust, Haustiere die Du ins Herz geschlossen hast, oder Menschen, die besonders besonders für Dich sind. Du kannst auch verliebt in die Liebe selbst sein. Und so viele Fragen.

Besessenheit

Da gibt es zum Beispiel die obsessive Liebe, die Dich besessen macht. Die geliebte Person wird idealisiert. Sehnsucht. Ist das tiefe Hingabe? Leidenschaft? Du gibst alles- wie wichtig ist, was Du bekommst? Welche Rolle spielt die Gegenliebe? Was bedeutet in Bezug dazu Resonanz? Gibt es Sprecher wenn es keine Hörer gibt? Ist Liebe Geben und Nehmen? Wenn Du unabhängig sein willst, Dir Freiheit wichtig ist und Du Dich und Deine Gefühle reflektierst, Dich selbst liebst. Wenn Du sagst, Du bist unabhängig von der Liebe anderer – ist das wirkliche Freiheit und Selbstbestimmung? Selbstermächtigung durch Loslassen? Was Du liebst gib frei, dann kommt es zurück (?) Oder hat die Angst vor Enttäuschungen eine egozentrische Person aus Dir gemacht, die versucht alles unter Kontrolle zu halten?

Konstruktion

Vielleicht ist Liebe einfach ein Erleben. Eine gefühlte Resonanz zwischen zwei Menschen. Nicht mehr und nicht weniger. Das ganze Drama drum herum, welches Du aus Liedern, Filmen und Romanen kennst, ist vielleicht eine kulturelle Konstruktion. Die ganzen Schlussfolgerungen, Erwartungen, Forderungen und Wünsche werden hervorgerufen durch das, was um Dich herum passiert. Das Gefühl an sich wäre somit weder romantisch, noch schmerzhaft. Vielleicht wäre es einfach ein Gefühl wie jedes andere. Vielleicht wird die Liebe tatsächlich überbewertet. Ist vielleicht eher der Mut echt zu sein, der HerzMut, der den Du feiern solltest? Und welche Rolle spielt Verbundenheit?

Hinterlasse hier gern einen Kommentar dazu, was Du darüber denkst.

Eifersucht und Kränkung – Wenn Du plötzlich Einhörner hasst

In diesem Artikel geht es um die schmerzhafte Gefühlsmischung Eifersucht und welche Rolle Deine Erwartungen und Dein Selbstwertgefühl dabei spielen.

Eifersucht- geparkte Liebe?

Da gibt es diese Person, sie ist ganz sicher irgendwie schöner, intelligenter, lustiger, interessanter – und unendlich viele andere Komparative mehr- als Du. Der Grund: Sie bekommt all die Anerkennung und Zuneigung, die Du nicht bekommst. Und zwar von einer anderen Person, die Dir sehr am Herzen liegt. Und mit großer Wahrscheinlichkeit treffen sich die beiden heimlich und lachen über Dich… Oder vielleicht auch nicht?! Wahrscheinlich kennst Du solche Gedanken und Gefühle. Sie tauchen wie kleine Stiche immer mal auf, pieksen mal hier mal da, und verschwinden dann wieder.

Eifersucht- absurd und zerstörerisch

Oft schleichen sich die Gefühle unbemerkt an, um Dir dann von hinten ein Messer in den Rücken zu rammen. Dann werden sie machtvoll. Es brennt, zieht und schmerzt, ähnlich wie die Sehnsucht. Oder wie das Verlangen nach Alkohol, nach ner Zigarette, nach etwas das nicht da ist und Du glaubst unbedingt zu brauchen. Ein Mangelgefühl. Ein toxischer Kreislauf. Je nach Temperament wirst Du Dich immer tiefer hineinsteigern oder es vielleicht eher ignorieren und runterdrücken. Sie mag Einhörner? Du hasst Einhörner ab jetzt sehr. Denn es könnte eine Gemeinsamkeit sein die Dich ausschließt. Oder wäre es vielleicht strategisch klüger Einhörner noch toller zu finden als die andere Person? Absurd? Du weißt wahrscheinlich, dass diese Gedanken und Gefühle sowohl albern und unbegründet, als auch zerstörerisch sind, aber Du fühlst Dich hilflos ausgeliefert.

Enttäuschte Erwartungen

Das Wort Eifersucht, zusammengesetzt aus bitter und heftig und mit blinder Leidenschaft hatte ursprünglich die Bedeutung krankhafte Verbitterung. Dabei geht es meist um eine Art Dreieck. Sie entsteht dann, wenn Du das Gefühl hast eine andere Person bekommt das, was Du bekommen möchtest. Enttäuschte Erwartungen und oftmals tatsächliche oder vermeintliche Vertrauensbrüche werfen Verlustängste und Minderwertigkeitsgefühle auf. Dir fehlt Zuneigung, Anerkennung, Liebe, Respekt von einer Person die Dir viel bedeutet, während Du glaubst, dass all das einer dritten Person zukommt. Es entwickelt sich eine schmerzhafte Mischung aus Unsicherheit, Angst, Traurigkeit und Wut.

Manche Menschen glauben, dass Eifersucht zeigt, wie wichtig Dir die andere Person ist. Quasi um so eifersüchtiger Du bist, um so mehr liebst Du. Worum es viel geht ist, sich zu vergleichen. Dahingehend würden diese Menschen wohl etwas sagen wie: „Konkurrenz und Wettbewerb beleben das Geschäft“. So wird Ehrgeiz, Inspiration und Motivation geweckt. Aber zu viel davon gipfelt in Rivalität, Intrigen, Neid und Missgunst. Diese Gefühle können ausgenutzt werden um einen Selbstoptimierungswahn zu fördern. Ist das förderlich? Ist das Liebe?

Exkurs Kränkung

Eifersucht geht oft mit Kränkung einher. Auch Kränkung ist eine Gefühlsmischung, meist aus Scham, Angst und Schmerz. Vorausgegangen sind vermeintliche oder tatsächliche Angriffe auf Ehre, Würde und Wert. Den Selbstwert betreffende Bedürfnisse, wie gehört, gesehen und anerkannt werden sind nicht beachtet worden und Dir fehlt Wertschätzung. Durch Ablehnung, Kritik, oder Zurechtweisung fühlst Du Dich ausgeschlossen. Es entsteht Wut, Ohnmacht, Trauer, Empörung und Trotz. Diese Gefühle machen Dich zugleich hilflos und auch fassungslos. Auch hier geht es oft um enttäuschte Erwartungen. Auch an das Leben. Wenn die Realität anders ist. Es doch nicht so läuft. Der Umgang damit kann manchen Menschen schwerer fallen, wenn sie zum Beispiel ähnlich wie nach einem Trauma immer wieder in eine Frustrations- Kränkungsspirale gelangen. Du bist dann in einem permanenten Alarmmodus, so dass bestimmte Auslöser, gepaart mit Deiner Bewertung schnell zu einer Kränkung für Dich werden. Hier wird deutlich: Es gehören zwei Seiten zu einer Kränkung, aber die Kränkung geht vom Gekränkten aus. Die andere Person hat (in der Regel) nicht die Absicht gehabt Dich zu kränken und weiß auch nichts davon, solange Du nicht darüber sprichst. Dies wird allerdings oft vermieden um nicht schwach oder peinlich zu sein. Allerdings kann sie nur so unterbrochen werden.

Ein Schwaches Selbstwertgefühl begünstigt Eifersucht

Aber was genau passiert da eigentlich? Worum geht es wirklich? Was steckt dahinter? Eigentlich ist Eifersucht eine Bremse für Liebe. Sie vergiftet Deine Gedanken und Gefühle und führt oft zu sehr destruktivem Handeln. Die Ausmaße können im Extremfall dramatisch und lebensbedrohlich werden. Eifersucht und Kränkung werden grundsätzlich durch ein eher schwaches Selbstwertgefühl begünstigt. Es ist ok so zu fühlen. Es ist allerdings zerstörerisch daran festzuhalten, oder diese Gefühle gar zu befeuern. Das wäre eher eine Strategie zum Unglücklichsein. Eine Selbstsabotage aus der Opferhaltung heraus, aus der Minderwertigkeitsgefühle und Depression sich nähren. Das Hineinsteigern in bestimmte Szenarien nimmt schnell wahnhafte Züge an. Stell Dir einfach vor, Du hättest ein starkes Selbstwertgefühl. Wie viel Macht hat dann die Eifersucht?

Du bist besonders. Immer.

Ausschlaggebend ist, wie Du mit den Gefühlen umgehst, wie Du bestimmte Auslöser bewertest und einordnest. Deine Realität entsteht dadurch, welche Bedeutung Du den Dingen gibst. Wenn Du grundsätzlich glaubst „Ich habe immer Pech“ oder „Andere haben mehr Glück“ gehst Du davon aus nicht handlungsfähig zu sein. Denkst Du hingegen etwas wie „Ich kann alles erreichen“, ist Deine Grundeinstellung, dass Du etwas tun kannst. Und das kannst Du. Versuche vielleicht Dich auf das Dahinter zu konzentrieren. Und auf das was Du hast. Und was Du bekommst. Welche Erwartungen hast Du? Ist es überhaupt möglich und nötig sie zu erfüllen? Lass Dich nicht lähmen durch Selbstzweifel oder Gedankenkarusselle. Lass los, denn Kontrolle ist Illusion. Wenn Du Dich vergleichst, freu Dich über die Andersartigkeit. Du bist anders und Du bist besonders. Immer. Sei Du selbst. Du kannst gar nicht jemand anders sein, denn – Du ahnst es vielleicht- diese Person gibt es schon. Und lach sonst auch mal kurz darüber. Und dann bleibt noch die große Frage: Gibt es denn Einhörner?

Hinterlasse hier gern einen Kommentar dazu, was Du darüber denkst.

Unabhängigkeit nüchtern betrachtet

Ein Artikel über Profit, Freiheit und darüber, wie Alkohol Schmerz konserviert und Auslöser für Depressionen und Angstzustände sein kann.

Alkohol auf Geländer

Harmloses Genussmittel oder gefährliche Droge?

Es ist wieder Zeit für Weihnachtsfeiern, WM, whatever- Zeit für Glühwein, Bier und Co. Eigentlich gibt es für Alkohol immer einen Grund und wenn nicht, dann kann einer geschaffen werden, oder? Und dann vielleicht ein Dry January oder andere Pausen in denen Du Dir beweisen kannst, dass es auch ohne Alkohol geht. Wie auch immer Deine Einstellung dazu ist, ich bin mir sicher dass Du irgendeinen Anknüpfungspunkt zum Thema hast, denn Alkohol ist quer durch alle Gesellschaftsschichten präsent, und sogar als konstitutiver Bestandteil erwünscht und der Konsum wird gepflegt. Auch bekannt als Freund und Retter in der Not, Lockermacher, Painkiller und vieles mehr, wird er oft verharmlost und schöngeredet. Wir leben in einer Suchtgesellschaft. Zu Feierlichkeiten, zum Abendessen, zum Feierabend- zu so vielen Gelegenheiten gehört Alkohol scheinbar dazu. Er ist überall als Genussmittel beworben, ist legal, ständig verfügbar und insgesamt recht günstig zu erwerben. Du trinkst ein paar Bier oder ein Glas Wein zum Entspannen? Oder Dein Leben kommt Dir langweilig und eintönig vor, Du möchtest ausbrechen und etwas Kontrolle abgeben, vielleicht mutiger sein? Auch dafür ist Alkohol ein gern gewähltes Mittel. Und es scheint auch oft lange zu funktionieren. Es ist nicht verwerflich und Du bist ganz sicher nicht allein.

Das Milliardengeschäft der Alkoholindustrie

Laut des Bundesministeriums sind rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland alkoholabhängig, und es wird von 74.000 Todesfällen jährlich ausgegangen. Weitere Daten, Zahlen und Fakten dazu sind an anderer Stelle1 nachzulesen. Natürlich bist Du nicht gleich abhängig, nur weil Du mal ein Glas Wein trinkst. Aber wie bewusst tust Du das? Und ab wann beginnt die Sucht? Es gibt Studien die belegen, dass gemäßigter Alkoholkonsum besser sei als Abstinenz. Dass Alkohol Spermienproduktion, Fruchtbarkeit, Entspannung und Wohlbefinden steigert. Wenn wir ehrlich sind: Es gibt für alles Studien. Wer suchet der findet. Interessant ist vor allem sich die Macht der Alkoholindustrie vor Augen zu führen, denn Alkohol bringt jährlich eine dreistellige Milliardensummen ein. Ich möchte hier Island als Beispiel erwähnen, wo es durch Eingreifen des Staates möglich wurde den Alkoholkonsum von Jugendlichen von 42 % auf 5 % abzusenken. Könnte man sagen, da mischt sich der Staat zu viel ein? Was sind die Folgen, für die Bevölkerung, für den Staat? Wer profitiert wie, in Deutschland und in Island? Hier eine kleine Idee am Rande, an alle Gesellschafts- und Systemkritiker*innen, Freiheitsliebende und anderweitig Verändern-Woller*innen: Schafft euch doch Mal die Alkoholindustrie auf den Radar.

Eine der häufigsten Behinderungen in Deutschland entsteht durch Alkohol

Eigentlich ist es ziemlich offensichtlich, dass hier mit einem gefährlichen Suchtmittel Profit gemacht wird. Ein weiteres Beispiel: Was weißt Du über FAS? Vermutlich hast Du über das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) bisher nicht so viel gehört, denn dafür dass pro Jahr mindestens 10.000 Kinder mit FAS zur Welt kommen, wird doch ziemlich wenig darüber informiert. Das ist schon sehr bezeichnend, denn FAS ist damit eine der häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland, die verhindert werden könnte, wenn Frauen während der Schwangerschaft keinen Alkohol trinken würden. Wären diese Informationen bekannter, könnte es vielleicht mehr zum Nachdenken, und somit zu weniger, oder zumindest bewussterem Konsum führen. Aber wie klingelt dann die Kasse..?

Alkohol konserviert

Ich möchte Dich hier nicht bekehren und doch habe ich eine Meinung. Und eine Geschichte. Abgesehen davon, dass ich für einen bewussteren Umgang mit Alkohol plädiere, möchte ich hier vor allem auf etwas aufmerksam machen und zwar ganz einfach gesagt: Alkohol konserviert. Was meine ich damit? Ich meine, dass Alkohol Deinen Schmerz und Deine schlechten Gefühle nicht lindern kann, sondern sie eher haltbar macht, und sie sogar verstärkt. Unzufriedenheit und Mangeldenken sind Nährboden für Süchte aller Art. Und Sucht beginnt im Kopf. Sehnsucht nach etwas. Der Konsum von Alkohol ist oft der Versuch Schmerzen zu lindern oder davon abzulenken. Umso häufiger Du das tust, umso mehr entwickelt sich ein Muster der Gewohnheit. Immer wenn Du Schmerz, Angst oder Ohnmacht fühlst, greifst Du zum Alkohol um Dich zu betäuben. Vielleicht ahnst Du manchmal, dass etwas an Deinem Alkoholkonsum Dir nicht gut tut, Du hast ein schlechtes Gewissen oder schämst Dich. Ein Kreislauf entsteht. Somit bekommt Alkohol auf Dauer eher die Funktion einer Bremse.

Psychische Folgen von Alkoholkonsum

Es ist bekannt, dass übermäßiger Alkoholkonsum zu Abhängigkeit und Krankheiten führen kann. Zu Risiken und Folgen informiert zum Beispiel die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen. Alkohol – Alkohol (dhs.de) Weniger bekannt und präsent sind häufig die psychischen Beeinträchtigungen, die bei andauerndem Konsum auftreten können. Dazu zählen vor allem Stimmungsschwankungen, Angstzustände und Depressionen. Und zwar nicht erst wenn Du abhängig bist! Wie viele Therapien, jahrelange Arbeit an Deinen Schwierigkeiten hast Du vielleicht schon hinter Dir bei gleichzeitigem Alkoholkonsum? Alkohol kann alles verändern. Unbemerkt, schleichend, hinterrücks kann er Deine Psyche kapern, sich einnisten und in tiefe Schichten Deiner Persönlichkeit eingreifen. DAS ist fatal. Und das solltest Du wissen.

Unabhängig und pur

Du musst nicht erst körperlich abhängig sein oder komplett die Kontrolle über Dein Leben verloren haben. Nimm Dich Ernst! Einfühlsame Selbsterkenntnis, Selbstmitgefühl und Wertschätzung können hier der Schlüssel sein. Frage Dich: Wen sehe ich, wenn ich in den Spiegel schaue? Vertraue ich mir? Bin ich mir selbst treu? Tue ich mir Gutes? Oder verarsche ich mich vielleicht selbst? Gerade in der schnelllebigen Zeit, geprägt von Traumata, Entwurzelung, Konsum und Leistung, bietet Alkohol scheinbar schnelle, günstige, legale und anerkannte Lösungen. Aber sei Dir des Preises bewusst, den Du dafür zahlst. Finde Deinen eigenen Weg und verharre nicht in der Opferrolle. Du profitierst nicht, denn nur wenn Du unabhängig und klar für Dich und Dein Leben Verantwortung übernimmst, kannst Du Dich selbst ermächtigen. Dann hast Du die Chance Dein Leben zu leben – pur, ehrlich und in Deiner ganzen Kraft. Dann kannst Du auch viel eher die nötige Energie und Motivation aufbringen um Deine Schmerzen aktiv zu heilen und Dein Leben bunt zu gestalten. Stellst Du Dir manchmal Fragen wie: Bin ich Alkoholiker*in? Wie viel darf ich trinken? Ab wann ist Alkoholkonsum schädlich? Du brauchst Zahlen und Fakten? Was bringen sie Dir? Wofür brauchst du Rechtfertigungen oder eine Erlaubnis? Wenn Du schon solche Fragen stellst, dann hast Du das Gefühl, es könnte etwas schwierig sein. Dann entscheide für Dich selbst. Schalte Dein Hirn an, bzw. vertrau Deinem Gefühl. Sei unabhängig, nüchtern betrachtet.

Hinterlasse hier gern einen Kommentar dazu, was Du darüber denkst.

Sehr empfehlenswert sind die Programme und Podcasts von Natalie Stüben über Alkohol: Startseite – Ohne Alkohol mit Nathalie Stüben (oamn.jetzt)

1Alkoholkonsum in Deutschland: Zahlen & Fakten – Bundesgesundheitsministerium

Schmerz und HerzMut

Kennst Du auch diesen ganz bestimmten tiefen Schmerz? Diesen vertrauten Schmerz, der Dich fast in die Knie zwingt – körperlich spürbar, mit Worten kaum greifbar. Dieser Artikel handelt von emotionalen Wunden, Schmerz, Angst und davon HerzMut zu zeigen, statt Pflaster draufzukleben.

Wie viel Schmerz kann ein Sonnenuntergang auslösen?

Kann Schmerz Dich zerbrechen?

Hast Du Dich auch schon einmal gefragt, wie oft Du noch diese Schmerzen ertragen kannst? Ob Du vielleicht einfach zerbrichst eines Tages? Und warum tut es immer wieder weh?

Der Mensch ist verwundbar, das ist Teil des Menschseins. Nicht nur der Körper wird im Laufe eines Lebens immer wieder verletzt, sondern auch emotionale Verletzungen sind nicht immer zu vermeiden. Vor allem die vielen, zum Teil traumatischen Erlebnisse in Deiner Kindheit bleiben als Informationen in Deinen Körperzellen gespeichert.

Heilungsprozess in Wellen

Wie bei körperlichen Wunden, so verläuft auch bei emotionalen Verletzungen der Heilungsprozess in verschiedenen Phasen. Zunächst muss die Wunde gereinigt werden, dann braucht sie Luft und Pflege, um langsam, Stück für Stück zu verheilen. Je tiefer die Wunde, desto länger dauert die Heilung. Und oft bleiben Narben. Heilungsprozesse von emotionalen Wunden sind komplex und nicht linear. Manchmal geht es gefühlt wieder zurück. Immer wieder. Vielleicht vergleichbar mit einer Wellenbewegung. Du denkst es ist vorbei, doch dann kommt die nächste Welle. Eine alte Wunde bricht wieder auf und schmerzt aufs Neue. Das kann sehr frustrierend sein, doch jedes Mal ist es auch ein kleiner Schritt voran. Du kannst Pflaster draufkleben, um die Wunde eine Zeitlang zu schützen und sauber zu halten, aber unter dem Pflaster heilt die Wunde nicht. Und sobald das Pflaster abgerissen wird, tut es wieder doppelt weh. So entsteht meist Angst davor, wieder den Schmerz zu fühlen.

Schutz und Abwehr als Verbündete der Angst

Du entwickelst verschiedene Schutzmechanismen, um nicht erneut verletzt zu werden. Diese Abwehr- und Schutzstrategien haben sehr wichtige Funktionen, und vor allem bei Verletzungen in der Kindheit und allen traumatischen Erlebnissen sind sie überlebenswichtig. Es sind Erste-Hilfe-Maßnahmen der Psyche, die als solche gewürdigt werden sollten. Doch nach einiger Zeit wollen die Wunden angeguckt und verarztet werden. Ohne Hingucken geht es nicht. Wenn Du Deine Mechanismen kennenlernst kannst Du sie ehren und lernen, sie beiseite zu schieben. Und Du brauchst Kraft und Selbstliebe, um den Schmerz fühlen zu lernen. Es ist eine der größten Herausforderungen im Leben, tiefe Gefühle zu (er-) leben, sich Ängsten zu stellen und immer wieder in den tiefen vernichtenden Schmerz einzutauchen. Die Schutzmechanismen verhindern das.

Feel it – heal it!

Aber so verhindern sie auch Deine Heilung, denn jedes Mal wenn Du wieder eintauchst, so tauchst Du danach auch wieder auf und hast etwas Neues gelernt. Weil Du es gefühlt hast. Mit dem Verstand sind diese Herausforderungen nicht zu meistern, auch wenn Du noch so viel analysierst und drüber redest.

Nicht die Liebe schmerzt, sondern Deine Wunden

Am meisten herausgefordert wirst Du durch Begegnungen. Beziehungen und Bindungen zu anderen wichtigen Menschen sind mit tiefen Gefühlen verbunden und wecken Erinnerungen an bereits erlebte Bindungen. Alles wird eingeordnet auf Basis alter Erfahrungen und Erlebnisse, daher sind Schutz und Abwehr oft schnell präsent, wenn Beziehungen enger werden. Auch wenn es oft so scheint: Es ist nicht die Liebe die schmerzt. Es sind Deine Wunden. Und auch wenn es sich oft nicht so anfühlt: Du bist stärker als Du denkst! Und, Du bist damit nicht allein.

Lass Dich nicht von Deinen Wunden kontrollieren. Mach Dich nicht abhängig. Du brauchst keine Opferrolle. Deine Emotionen definieren Dich nicht. Du bist so viel mehr. Akzeptieren und Loslassen. Der Schmerz ist Dein Lehrer.

Aktiv gegen Schmerz – Mutig und stark im Herzen

Wenn Du es wirklich willst kannst Du Dir aktiv neue Muster erarbeiten. Die Zeit heilt nicht. DU musst es tun. Mit der Zeit. Verbindung zur Wunde herstellen. Selbstmitgefühl. Es ist Deine Verantwortung. Gedanken und Überzeugungen sind stark – nutze sie für Dich! Baue Dir kein Gedankengefängnis aus Selbsthass, Kritik und Zweifel. Es geht nicht um Schuld. Es geht um Akzeptanz und Heilung. Lerne Grenzen zu setzen. Finde Dein Gleichgewicht, inneren Frieden und Freiheit. Sei Dir treu. Lerne Dich zu verstehen und zu regulieren. Trainiere Resilienz. Bewusste Selbstermächtigung. Beobachte das Kommen und Gehen der Wellen, wild tobend oder sanft plätschernd. Sei wie das Wasser, unaufhaltsam, in Bewegung, annehmend und gebend, durchlässig.

Lass nicht zu dass der Schmerz Dich hart macht, Deine Beziehungen zerstört und Deine Wunden vertieft. Nur Starres kann zerbrechen. Sich immer wieder der Angst zu stellen ist sehr stark und mutig! Bleib stark im Herzen und zeige HerzMut.

Hinterlasse hier gern einen Kommentar dazu, was Du darüber denkst.

Was ist Begegnung?

Gedankenspielchen über Kontakt, Grenzen und sich in Begegnung auflösen.

Der Mensch wird erst am Du zum Ich.

M. Buber

Der Kontakt zu anderen Menschen ist (über)lebenswichtig. Dabei geht es um die tiefe Sehnsucht Anderen zu begegnen, sich auszutauschen, sehen und gesehen werden. Geht es nicht aber vor allem auch darum sich selbst zu begegnen? So bekommst Du durch die Verwirrung der Andersartigkeit des Anderen die Möglichkeit, die Abgrenzung des Selbst zu vollziehen. Durch Spiegelung und Abgrenzung entsteht Klarheit der eigenen Identität. Du distanzierst Dich von dem Anderen, um Du zu werden. Benutzt Du dann den Anderen? Und was ist wenn Du viele Ähnlichkeiten findest? Ist es dann vielleicht eine Projektion dessen, was Du Dir wünschst?

Allein sind wir nichts, allein haben wir keinen eigenen Wert, allein werden wir nichts. Aber dir zu begegnen reicht aus, damit alles beginnt.

C. Pepin

Aber wie kommt es überhaupt zu wirklichen Begegnungen? Durch Zufall oder Schicksal? Oder initiierst Du es selbst, indem Du mutig und neugierig rausgehst, bereit bist? Welche Hoffnungen, Vorstellungen oder Pläne sind da hilfreich? Wirklich offen zu sein bedeutet auch Loslassen. Und es bedeutet skeptisch sein, zweifeln, denn dann ist alles möglich.

Die Begegnung kann auch nur stattfinden, in einem gewissen Spannungsfeld. Es muss Resonanz geben. Und die Energie gemeinsam „die Welle zu reiten“. Nur wann sollst Du Dich öffnen, um bereit zu sein, und wann Dich abgrenzen, um Dich nicht im Kontakt aufzulösen? Ist es eine Gleichzeitigkeit? Oder eher ein Tanz? Was passiert, wenn Du Dich einem solchen Gedankenspielchen hingibst?

Hinterlasse hier gern einen Kommentar dazu, was Du darüber denkst.

Kati’s WandeltuM-Geschichte: Einfach Machen

Die WandeltuM-Geschichte von Kati handelt von der Entscheidung für die Landwirtschaft. Weg von der Arbeit mit Menschen, hin zur Arbeit in, und mit der Natur. Und hin zu sich selbst, mit dem Motto „einfach machen“.

Das ist die WandeltuM- Geschichte von Kati:

Jahrelang hatte sie irgendwas gesucht und wusste nicht genau was eigentlich. Als Erzieherin wusste Kati, sie macht einen guten Job, aber sie ging nicht glücklich nach Hause. Sie wusste nicht, womit sie den Tag füllen will, außer dass sie was mit ihren Händen machen will, irgendwie kreativ sein will. Dann wollte sie mal Goldschmiedin werden, dann Floristin, aber nichts davon hat sie so gefesselt, dass sie das dann wirklich gemacht hat.

„Ich selber war nicht wirklich existent“

Im sozialen Bereich hat Kati gut gearbeitet, aber sie selber war nicht wirklich existent. Sie hat funktioniert für andere und überhaupt nicht geschnallt, wer sie ist und was sie will. Aber eine Sehnsucht war schon lange da: Eigentlich wollte sie schon immer auf den Bauernhof. Nach der ersten Ausbildung machte sie dann FÖJ auf einem Schulbauernhof, was ihr supergut gefiel. Und da hat sie auch erfahren, dass man einfach eine Ausbildung als Landwirtin machen kann. Vorher dachte sie immer, da lebt man halt und wächst da so rein. Kati ist dann doch erst mal Erzieherin geworden und hat das Ganze irgendwie weitergemacht. Bis sie merkte, dass ihr die Stadt auf die Nerven ging und sie dachte: „Ich will irgendwie raus.“ Zwischendurch war sie in Island und hat da mit Schafen und insgesamt körperlich gearbeitet. Da merkte sie, dass sie das einfach wollte. Ställe ausmisten, wühlen und was machen und nicht über andere nachdenken, sondern sich selber spüren dabei und fluchen. Und „scheiße“ sagen so oft wie sie will, ohne dafür auf den Deckel zu kriegen. Und es war klar, dass sie irgendwie in diese Schlei- Gegend wollte, weil sie da das erste Mal so ein Gefühl von Heimat hatte. Dann stieß Kati auf den Gemüsehof, die einen Ausbildungsplatz frei hatten für einen Gemüsegärtner. Dort machte sie ein halbes Jahr Vorpraktikum -und wollte mehr. Sie wollte Trecker fahren. Sie fragte den Chef und er sagte „Jo“ und ist einfach weggegangen.

„Ich werde Landwirtin. Ich will das richtig und ich will das groß.“

Dann hat Kati ihren ersten Acker gepflügt, was ihr sehr viel Spaß gemacht hat. Sie war so stolz. Daraufhin hat der Chef sie mich immer mehr abgezogen für Arbeit auf dem Feld, und irgendwann traf sie die Entscheidung: „Ich werde Landwirtin. Ich will das richtig und ich will das groß.“ Sie machte die konventionelle Ausbildung, verkürzt auf 2 Jahre (weil sie schon eine andere Ausbildung hatte). Diese Ausbildung fand sie richtig gut und wollte das erste Mal nicht abbrechen. Da war Kati 25.

„Dieser Mann hat mir so viel zugetraut“

Ab dem Zeitpunkt hat sich ihr Leben geändert, bzw. dann hat sie einfach angefangen die Sachen wirklich zu machen die sie wollte. Wo sie früher immer dachte, „das kann ich doch nicht.“ Und jetzt hat sie einen Hund und Schafe, einen Bauwagen, einen Treckerführerschein, einen Anhängerführerschein und „ein geiles Leben“. Wenn dieser Mann nicht gewesen wäre, dann wäre sie jetzt keine Landwirtin. Der hat so viel in ihr gesehen, hat ihr so viel zugetraut und war fest davon überzeugt, dass sie das kann. Der entscheidende Moment war auf der einen Seite ihr Schritt dahin zu fragen und auf der anderen Seite seine Reaktion: „Mach einfach“. Das ist was, was sie begriffen hat. Und es hat sie viel Mut gekostet.

„Wenn du irgendwas willst, dann mach es! Egal was irgendwer sagt.“

Jetzt hat sie gecheckt wer sie ist. Sie hatte die Zeit sich aufzuräumen. Ihr Helfersyndrom an den Nagel zu hängen. Manchmal schwebt Kati über der Erde und verliert Bodenkontakt. Durch die Arbeit in und mit der Natur und die Ruhe wird sie geerdet. Kati mag auch den familiären Aspekt auf den eher kleineren Höfen. Und da auch zu sehen wie Familie auch sein kann. Diese Zugehörigkeit. Dann wieder stundenlang allein arbeiten. Und danach zu sehen was sie geschafft hat. Das Endziel sind Lebensmittel. Das ist so ein Kreis der sich geschlossen hat. Diese Sinnhaftigkeit ist ihr sehr wichtig. Ihre ganze Weltsicht hat sich geändert.

„Meine Hoffnung ist die Natur zu heilen- der Mensch ist kaputt“

Mehr Hoffnung liegt für sie in der Natur, die zu heilen, und nicht mehr das mit den Menschen zu tun. Der Mensch ist kaputt. Und es wird mehr. Menschen funktionieren gefangen in dem kranken System. Kati ist da ausgestiegen. Sie macht ihr Ding, auch wenn das auch mittlerweile einfach ihr Alltag ist.

„Nein, es ist kein Selbstfindungstrip- es ist mein Leben. Und ankommen muss ich vor allem bei mir selbst. Das ist doch wichtig.“

Sie wollte nie zurück. Nicht eine Sekunde. Nirgendswohin. Bereuen findet sie auch grundsätzlich völlig bescheuert. Wenn Kati einen Wunsch hat, muss sie dem nachgehen. Sie hat ein Bild von sich als 80Jährige, die sehr zufrieden irgendwo in der Zukunft sitzt und sagt: „Mach das, was hast du denn zu verlieren.“ Früher war Kati angstgesteuert und hat sich gar nichts getraut. Dann ging sie los, raus aus Vertrautem. Weil es sonst zu Ende ist und das will sie nicht. Manche Menschen sagen zu ihr: „Du musst mal ankommen, das ist so ein Selbstfindungstrip“, dann entgegnet sie: „Nein, es ist kein Selbstfindungstrip- es ist mein Leben. Und ankommen muss ich vor allem bei mir selbst. Das ist doch wichtig.“

Kati‘ s Beschreibung dazu, was Wandel für sie bedeutet:

Wandel bedeutet Veränderung, Veränderung braucht Mut. Nur der Mutige kann den bewussten Wandel vollziehen.

Vielen Dank liebe Kati für das Teilen Deiner Geschichte!

Wenn Du jetzt auch Lust bekommen hast Deine WandeltuM-Geschichte im Gespräch mit mir zu entdecken und zu teilen, dann kontaktiere mich hier.

Pia’s WandeltuM-Geschichte: Der Schritt in die Selbstständigkeit

Die WandeltuM-Geschichte von Pia handelt von der Entscheidung sich selbstständig zu machen. Nicht nur beruflich hat sie diese Entscheidung mit am weitesten gebracht in ihrem Leben. Vor allem emotional ist sie sehr daran gewachsen und hat sich damit ihre eigene Identität herausgearbeitet.

Das ist die WandeltuM- Geschichte von Pia:

Der Gedanke ist superfrüh entstanden, so Mitte ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin. Nach der Ausbildung hat sie ein paar Jahre in Festanstellung als Physiotherapeutin gearbeitet, bis sie dann aber eine Krise mit der Physio hatte und anfing als Kellnerin zu arbeiten. Die Chefs da haben sie irgendwann „monstermäßig abgezockt“ und da hat sie wutentbrannt entschieden: „Jetzt mache ich mich selbstständig!“ Sie wollte keine Chefs mehr haben, die sie irgendwie verarschen können oder die ihr irgendwas zu sagen haben.

„So, jetzt mach ich‘ s! Kein Bock mehr! Ich will mein eigener Chef sein!“

Der Moment, als Pia hinter dem Tresen stand und wie so oft etwas mit der Abrechnung nicht stimmte war der entscheidende Moment, in dem sie dachte: „So, jetzt mach ich’s! Kein Bock mehr! Ich will mein eigener Chef sein!“ Sie fühlte sich niedergeschlagen und wütend weil sie so verarscht wurde und hat dann aus dem Gefühl heraus den Dreh bekommen zu sagen: „Leckt mich!“. Das Gefühl in diesem Moment hat sie total stark gemacht.

„Pia, es ist Blödsinn, es ändert sich jetzt nichts. Du willst gerade nur einkaufen gehen“

Die Entscheidung hat sie dann Knall auf Fall durchgezogen und direkt angefangen mit Recherche und Vorbereitungen. Innerhalb von zwei Wochen stand die Anmeldung. Dann gab es einen Moment der Angst. Zwei Stunden konnte sie sich nicht vom Sofa bewegen, in ihrem Kopf drehte sich eine Angstspirale, bis sie sich sagte: „Pia, es ist Blödsinn, es ändert sich jetzt nichts. Du willst gerade nur einkaufen gehen“. Das tat sie dann auch.

Sie arbeitete dann fast drei Jahre nebenbei als Kellnerin um finanziell abgesichert zu sein, hatte aber eine andere Einstellung, Priorität und Standpunkt entwickelt. Langsam, und nur durch Mundpropaganda baute sie sich einen Kundenstamm für Massagen auf. Erst ein paar Privatpersonen, dann in Firmen. Am Anfang war sie jedes Mal superaufgeregt wenn sie neue Kunden traf.

„Ich habe mich immer fast eingeschissen vor Aufregung“

Das wurde dann mit der Zeit ganz langsam entspannter. Nach drei Jahren war sie vollzeit-selbstständig und konnte von ihrer Selbstständigkeit leben. Sie war stolz darauf, dass es relativ schnell ging und sie keinen Kredit aufgenommen hatte. Stolz und zufrieden. Nach einem halben Jahr hatte sie so gut wie keine finanziellen Ängste mehr.

„Was ich will kann ich schaffen“

Was sich vor allem für Pia durch die Selbstständigkeit verändert hat ist „so persönlicher Kram“. Sie ist viel selbstbewusster und geduldiger geworden. Und es ist eine innere Ruhe entstanden, so nach dem Motto „Was ich will kann ich schaffen.“ Sie konnte sich ihre eigene Identität herausarbeiten, sich entwickeln. Es hat funktioniert und harmonisiert.

Sie war immer „ ’n Ticken zu günstig“ für das was sie kann, aber das hat sich richtig angefühlt. Sie wollte dass sich das jeder leisten kann. Somit musste sie sich „den Arsch abarbeiten und hatte trotzdem keine Kohle“. Wenn sie besonders viele Aufträge hatte, auch keine Freizeit. Trotz Zweifel, Schweiß und Stress war die Entscheidung zur Selbstständigkeit eine Entscheidung, die sie niemals bereut hat. Eine starke Entscheidung.

Pia’s Beschreibung dazu, was Wandel für sie bedeutet:

Wandel ist Leben und Leben ist Wandel.

Vielen Dank liebe Pia für das Teilen Deiner Geschichte!

Wenn Du jetzt auch Lust bekommen hast Deine WandeltuM-Geschichte im Gespräch mit mir zu entdecken und zu teilen, dann kontaktiere mich hier.

Identität

In unterschiedlichen Lebensphasen ist es mal mehr mal weniger wichtig zu erforschen wer Du eigentlich bist. Dieser Artikel handelt von verschiedenen Formen von Identität, sowie Selbst-, und Fremdwahrnehmung .

„Wer bin ich – und wenn ja wie viele?“

Beliebt und bekannt bei Zusammenkünften verschiedenster Art ist das Ratespiel „Wer bin ich?“: Du bekommst einen Zettel auf die Stirn geklebt, auf dem der Name einer Person, Figur oder ähnlichem steht. Durch stellen der „richtigen“ Fragen kannst Du dahinter kommen, wer Du bist. Zum Beispiel könntest Du fragen „Bin ich berühmt?“, „Bin ich weiblich?“ und vieles mehr. Und die anderen Mitspieler sagen „Ja“ oder „Nein“. Wie ist es aber, wenn Du ganz allein vor der Frage stehst „Wer bin ich?“. Vor der Frage nach der eigenen Identität. Vor der Frage danach, was Dich ausmacht, was Dich einzigartig macht. Berühmt? Weiblich? Und Du hast keine Mitspieler, die Dir Fragen beantworten. Und was sind die „richtigen“ Fragen? Vielleicht kommt die Frage auf: Was bedeutet das eigentlich alles?

Identität hat viele Gesichter

In der Wissenschaft werden mindestens 8 verschiedene Formen von Identität unterschieden, zum Beispiel kulturelle Identität, oder auch soziale Identität. Die Frage „Bin ich weiblich?“ soll wahrscheinlich Geschlechtsidentität erfragen.

Aber was ist überhaupt Identität? Per Definition bedeutet Identität vor allem Echtheit und Innere Einheit. Bist Du echt? Bildet Dein Inneres eine Einheit? Hier wird es knifflig. Wenn Du nicht beide dieser Punkte mit „Ja“ beantworten kannst – hast Du dann keine Identität? Vielleicht eine Identitätsstörung? Vielleicht. Wahrscheinlich aber nicht.

Identität – mehr als die bloße Summe ihrer Teile

Jeder Mensch besteht aus vielen Teilidentitäten. Verschiedene soziale Rollen, die je nach Kontext mehr zum Tragen kommen. Im Verlaufe eines Tages bist Du vielleicht Mutter, Angestellte, Künstlerin, Geliebte, Deutsche, Tochter… Du betreibst Patchworking, indem Du die verschiedenen Teile zusammenfügst zu der Person, die Du bist. Die Frage „Wer bin ich?“ mit dem Zusatz „- und wenn ja wie viele?“ scheint also durchaus berechtigt. Wie entstehen also die ganzen Teilidentitäten? Mit einigen Teilen bist Du wohl auf die Welt gekommen, zumindest was genetische Anlagen betrifft. Wusstest Du dass Menschenbabys so unfertig auf die Welt kommen, dass sie das erste Lebensjahr quasi in das Nervensystem der Mutter integriert sind, um überhaupt überleben zu können? Wir können fast gar nichts. Umweltfaktoren haben einen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf unserer Identitätsbildung. Das bedeutet die Bezugspersonen, Erziehung, aber auch Werte und Normen der Gesellschaft in die Du hineingeboren wurdest.

Konsistent und kohärent

Im Laufe Deiner Entwicklung bildet sich also Deine Identität immer mehr aus. Wird konsistenter und kohärenter. Meint: stabil, beständig, zusammenhängend und in sich stimmig. Manchmal fühlst Du Dich so. Oftmals aber auch gar nicht. Oder es fühlt sich sogar an als ob sich einzelne Teile in Dir bekriegen. Es kann auch eine Lebensaufgabe sein scheinbar gegensätzliche Teile der Identität zu einem Ganzen zusammenzufügen. Falls es Dir gelingt bleibt die Frage: Was sehen die anderen?

Selbst-und Fremdwahrnehmung

Deine Antworten auf die Frage „Wer bin ich?“ müssen nicht übereinstimmen mit der Wahrnehmung anderer Menschen. Dein Selbstbild entsteht aus der Kombination von Selbst- und Fremdwahrnehmung. Aber auch dieses Bild ist nicht statisch und es besteht eine Wechselwirkung zwischen dem wie Du Dich wahrnimmst und wie Dich andere wahrnehmen. Mehr dazu ein andermal, nur soviel: Wie viel der Fremdwahrnehmung hat etwas mit Dir zu tun? Ist das was ein anderer Mensch wahrnimmt nicht vor allem Teil des anderen? Kann das was Du bei anderen auslöst Deine Identität bestimmen? Und entscheidest Du am Ende vielleicht selbst wer Du bist? Dann würde sich die Suche und das Forschen erübrigen.

Hinterlasse hier gern einen Kommentar dazu, was Du darüber denkst.

Was ist echt?

Gedankenspielchen über Wahrnehmung, Fantasie und Realität.

Was siehst Du?

Der eine sieht nur Bäume, Probleme dicht an dicht.

Der andre Zwischenräume und das Licht.

E.Matani

Bestimmt kennst Du die Momente, wo Du Dich nicht verstanden fühlst. In denen Dich niemand versteht. Wie in einem Glaskasten gefangen. In Deiner Welt. Vielleicht gefällt es Dir dort, oder aber Du bist einsam. Oder mal so und mal so. Was auch immer Du wahrnimmst, fühlst und denkst- würdest Du es als echt bezeichnen?

Die Realität Deiner Welt lässt Bedeutung entstehen

Oder stell Dir vor, Du lernst jemanden kennen. Also Du siehst zunächst einen unbekannten Menschen. Was passiert? Du entwickelst (ob Du willst oder nicht) Vorstellungen davon, wie dieser Mensch sein könnte. Dabei ist entscheidend wie Deine Welt gerade in dem Moment aussieht, aber auch was Deine Welt geprägt hat. Eine andere Person würde vermutlich ganz andere Vorstellungen von dem Menschen entwickeln.

Also Du siehst was Du siehst. Deine Erlebnisse, Erinnerungen, alles was Du bist bestimmt, was Du siehst und wahrnimmst. Begegnungen mit anderen Menschen wären somit vor allem eins: Begegnungen mit Dir selbst. In Deinen Reaktionen auf andere Menschen kannst Du erkennen wer Du bist. Projektion, Konstruktion und die Realität Deiner Welt lassen Bedeutungen entstehen. Hilft das nicht vielleicht beim Loslassen? Beim Vertrauen ins Universum? Nach dem Motto: Läuft. Passt. Isso. Wird vielleicht Sehnsucht real und/oder absurd?

Was passiert, wenn Du Dich einem solchen Gedankenspielchen hingibst? Was würdest Du als echt bezeichnen? Gibt es objektive Realität? Wo sind Grenzen? Hinterlasse hier gern einen Kommentar dazu, was Du darüber denkst.

Kontrolle und Loslassen- und was Jogginghosen mit Verantwortung zu tun haben

In Jogginghose zum Einkaufen zu gehen, gilt in manchen Kreisen als Hinweis darauf, dass Du die Kontrolle über Dein Leben verloren hast. Abgesehen davon, dass Jogginghosen die besten Hosen sind stellt sich die Frage, ob Du zu irgendeiner Zeit die Kontrolle über Dein Leben hast. Dieser Artikel handelt von Ohnmacht, Sicherheit und Akzeptanz der Endlichkeit.

Sicherheit und Orientierung bei stürmischem Wellengang

Ohnmacht und Kontrollverlust

Wenn etwas sich verändert, wenn etwas geht, dann bleibt oft eine Lücke.

Es geht der Winter, der Frieden, manchmal geht eine geliebte Person. Manchmal kommt es zurück, manchmal tritt etwas anderes an die Stelle, oder es bleibt ein leerer Fleck. Es sind oft einschneidende Erlebnisse wie Trennung oder Tod, die mit einem Verlust einhergehen. Fragen kommen auf. Fragen wie: Wer bin ich ohne Dich? Du fühlst Dich ohnmächtig, hilflos, orientierungslos, machtlos. Das sind Momente in denen Dir klar wird wie wenig Kontrolle Du hast.

Angst macht sich breit, Verlustangst. Nicht nur vor dem Verlust dessen, was vorher da war, sondern auch die Angst vor dem Verlust von Kontrolle. Kontrollverlust. Natürlich geht der Winter, wie jedes Jahr vor dem Frühling. Davor hast Du Dich nie geängstigt. Was ist mit dem Frieden? Frieden in Europa, warst Du Dir dessen sicher? Und dachtest Du, ein Virus könnte Dein Leben verändern? Manchmal magst Du ein wenig Kontrollverlust, wenn Du in der Achterbahn oder im Alkoholrausch alles vergisst. Diese Art von kontrolliertem Kontrollverlust ist vorhersehbar, geplant.

Kontrolle durch Sicherheit -von außen und innen

Angst machen vor allem unvorhersehbare Veränderungen. Dann wünschst Du Dir Sicherheit. Der Wunsch nach Sicherheit ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Doch wie viel an Sicherheit ist möglich? Und was bedeutet Sicherheit? Es gibt die (vermeintliche) Sicherheit von außen, gewährleistet durch Regeln, Gesetze, Zäune, Waffen, Beamte etc. Dann gibt es noch das Gefühl der Sicherheit von innen. Selbstsicherheit. Unabhängig vom Außen. Je weniger Sicherheit Du in Dir spürst, desto mehr suchst Du danach im Außen. Je mehr Angst Du hast, desto mehr wünschst Du Dir Sicherheit. Etwas zum Festhalten, ein Geländer. Dieses Gefühl lässt sich zum Beispiel durch Kontrolle erzeugen. Was Du kontrollieren kannst macht Dir keine Angst. Wird die Angst in einer solchen Situation übermächtig, können sich Panikattacken entwickeln. Die Angst vor der Angst gewinnt dann mehr und mehr Macht über Dich und alles wird unglaublich bedrohlich.

Unkontrollierbares Dauergrinsen

Kontrollverlust kann auch mit schönen aufregenden Gefühlen einhergehen, wie zum Beispiel wenn Du verknallt bist. Plötzlich setzt Dein Gehirn aus, ein Ausnahmezustand tritt ein, alles spielt verrückt und Du fühlst Dich wie mit 14. Du läufst mit einem dämlichen Dauergrinsen umher, leichte Unzurechnungsfähigkeit und irrationales Handeln scheinen Dich zu bestimmen. Und es ist unglaublich schwer diesen Zustand zu kontrollieren.

Nicht-Akzeptanz der Endlichkeit- Kontrolle als Illusion

Einige Menschen meinen sogar, sie könnten die Natur kontrollieren. Trotz sich häufender Naturkatastrophen fühlen sie sich der Natur überlegen. Ob es Dummheit oder Naivität ist, oder es wie so oft um Macht geht, in jedem Fall spricht das Ego. Die Nicht-Akzeptanz der Endlichkeit führt Menschen dazu, an der Möglichkeit totaler Kontrolle und Sicherheit festzuhalten. Doch der Tod ist real. Somit wird Kontrolle zur Illusion.

Nur was Du loslässt kommt zurück

Du kannst ein Kontrollfreak sein, verschiedene Muster entwickelt haben, die Dir das Gefühl geben, die Kontrolle zu haben. Nach einem Trauma zum Beispiel kann dies eine wichtige Überlebensstrategie sein. Aber irgendwann kommst Du an den Punkt Dich zu fragen: Was passiert mit mir wenn ich loslasse? Wenn ich akzeptiere dass ich wenig Kontrolle habe?

Und damit zur Frage ob ein Einkauf in Jogginghosen anzeigt, dass Du die Kontrolle über Dein Leben verloren hast: Die Kontrolle über Dein Leben hast Du niemals und jederzeit. Du kannst sie nicht verlieren, wenn Du das Leben annimmst. Wenn Du in jedem Moment bereit bist loszulassen. Wenn Du bereit bist zur Veränderung. Nur was Du loslässt kommt zurück. Nur wenn Du gehst gibt es ein Wiedersehen. Nur in Freiheit lebt Liebe. Keine Hose der Welt hat einen Einfluss darauf, es ist Deine Verantwortung. Deine Werte, Deine Bedürfnisse, deine Hose.

Love it, Change it or leave it

Und wenn einmal mehr stürmischer Wellengang herrscht? Wenn Dir etwas den Boden unter den Füßen wegreißt? Ein Verlust, eine tiefe Krise, oder auch unerwartetes Verknallt sein: Einatmen, ausatmen. Annehmen, loslassen. Spüre die Sicherheit in Dir. Love it, change it or leave it. Sei Dein eigener Leuchtturm. Allerdings ist das oft leichter gesagt als getan. Am Krieg und anderem Egomist kannst Du nichts ändern, den Winter kannst Du nicht festhalten, den Tod nicht aufhalten. Du kannst Dich für radikale Lebendigkeit, Mut und Liebe entscheiden. Dafür in jedem Moment hier zu sein. Trotz, oder gerade wegen der Erkenntnis wenig Kontrolle zu haben, mit Zuversicht dem Lauf der Dinge vertrauen. Mit Herz und Verstand aufrecht und wach bleiben. Und aus tiefster Überzeugung jede Hose Deiner Wahl zur besten Supermarkthose erklären.

Hinterlasse hier gern einen Kommentar dazu, was Du darüber denkst.

« Ältere Beiträge

© 2023 WandeltuM

Theme von Anders NorénHoch ↑

Cookie Consent mit Real Cookie Banner